Wohnen, Gesundheit, Mobilität
Wohnen
08.07.2024 Mobilitätskonzept Friedrichsdorf
Bei der Vorstellung des in Arbeit befindlichen Mobilitätskonzepts für unsere Stadt am 8.5.2024 wurden wir zu Stellungnahmen und Vorschlägen aufgefordert. Als älterer Bürger bin ich seit über 20 Jahren nahezu täglich mit KFZ, Rad und zu Fuß in der Stadt unterwegs, gehe ich dabei vor allem auf die Bereiche KFZ und Rad ein. Ich habe meine Anregungen mit dem BUND Friedrichsdorf abgestimmt:
Wir benötigen nicht einmal die kürzlich veröffentlichten Erkenntnisse des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Dort finden sich, wie bereits von vielen Verkehrsfachleuten festgestellt, die Voraussetzungen für eine klimagerechte und auch von der Mehrzahl der Bürger gewünschte wesentlich höhere Raddichte: Sichere und komfortable Radwegenetze; Nicht absteigen und nicht die Verkehrsseite wechseln müssen. Die Radwege müssen wo irgend möglich 2 Meter breit und vom Autoverkehr, dessen Geschwindigkeit in der Stadt generell auf 30 km/h begrenzt ist, getrennt sein.
Hier noch einige aus meiner Sicht wichtige auf unsere Stadt bezogene Anmerkungen: Generell fehlen für die meisten von Radfahrern benutzten Wege Markierungen und Richtungsweiser in Großschrift. Als Beispiel kann der Weg von Köppern entlang der Ökosiedlung zum Kreisel am Ortsausgang Richtung Bad Homburg dienen. Dort fehlen zudem deutliche Richtungshinweise an den Querungen der Talstraße und (besonders gefährlich) der Taunusstraße. Dieser Weg, der auch den Radverkehr aus den beiden genannten Straßen und dann am Kreisel aus Saalburgstraße/Dillingen in Richtung REWE/Seulberg und Bad Homburg aufnimmt, führt dann am Kreisel nach Bad Homburg ein für Fahrräder unzumutbarer markierter Fahrradweg direkt auf die viel- und schnell befahrene und sich verengende Höhestraße. Ein zumutbarer Weg für die Richtung Bahnhof/Seulberg führt vom Kreisel, wo noch der Überweg auf den Fußweg bequemer gestaltet werden muss, nach rechts Richtung Bad Homburg, nach 20 Metern links und nach wenigen Metern nach rechts in die viel zu steile und daher zu erneuernde Abfahrt zur Hochhaussiedlung, die zu durchfahren und anschließend die Straße Im Dammwald zu queren ist, um zu REWE und über Kolberger- und Ostpreußenstraße zum Bahnhof und Seulberg zu gelangen. Dazu gehören entsprechende Beschilderungen, wie u. a. bei der Trennung für die Richtung Bad Homburg. Ebenso unverständlich wie die oben genannte Führung des Fahrradwegs in die Höhestraße hinein ist die Führung von der Höhestraße auf den Kreisel. Er gehört abgebaut, da die Hugenottenstraße direkt auf den breiten Bürgersteig zum Kreisel führt.
Bei der Querung der Homburger Landstraße durch die verlängerte Landwehrstraße ist eine Druckampel für Fahrräder und Fußgänger dringend geboten. Dort gab es bereits einen tödlichen Unfall. Generell ist es geboten, bei allen Überquerungen von Straßen durch einen markierten Fahrradweg entsprechende Markierungen wie für Fußgänger anzubringen.
Im Hinblick auf eine möglichst reibungslose Mobilität der Verkehrsteilnehmer schlagen die Verkehrsexperten in der Stadt eine generelle Höchstgeschwindigkeit für KFZ von 30 km/h vor, was auch der für Pedelecs möglichen Geschwindigkeit entspricht. Da die bestehenden 30iger Zonen häufig nicht beachtet werden und entsprechende Markierungen entweder fehlen oder nicht erkennbar sind (vergl. beigefügtes Foto), bleibt nur die generelle Auffütterung, die für alle Fahrzeuge, die 30 überschreiten, ihre Stoßdämpfer unangenehm beansprucht.
Die Hugenottenstraße bis zum Landgrafenplatz wird von Älteren und Familien mit kleineren Kindern gemieden. Da es keine Bürgersteige gibt, sind ihnen die häufig mit 50 bis 60 km/h durchfahrenden PKW eine zu große Gefahr. Solange diese Straße nicht zur Fußgängerzone gemacht wird, und die Menge der KFZ weiter die der Fußgänger übersteigt, werden sich dort wohl auch keine weiteren Läden ansiedeln.
Die hier aufgezeigten Maßnahmen sind nicht zuletzt auch ein Baustein für das Gelingen der vom Parlament beschlossenen Klimaneutralität unserer Stadt bis 1935.
04.07.2024 Wohnen in Friedrichsdorf
In 2022 hatte die Stadt vier Workshops organisiert, in denen wir Bürger diskutieren und Vorschläge machen konnten. Ich habe damals für die Arbeitsgruppe ‚Wohnen und Sanieren‘ einen Beitrag vorgelegt, den ich gerade der Stadt nochmals geschickt habe mit der Bitte um Unterrichtung, welchen Weg dieser Katalog genommen hat und wie sein Inhalt behandelt wurde.
“Wohnen für alle Menschen
Die Mieten explodieren auch bei uns. Das ist kein Zufall, sondern Ergebnis von Profitinteressen und falscher Wohnungspolitik: Von 1987 etwa 3.9 Millionen sind heute noch knapp 1 Millionen Sozialwohnungen übriggeblieben. Mit dem Ende der Wohnungsgemeinnützigkeit und der Privatisierung von Millionen öffentlicher Wohnungen, wurde Wohnen immer mehr zum Renditeobjekt gemacht. Wohnen ist ein Menschenrecht! Fachleute sehen es als notwendig an, ein Drittel des Gesamtwohnungsbestandes als Sozialwohnungen zu halten. Auch wir im Hochtaunuskreis erleben, wie Wohnraum zu Betongold wird. Immer mehr teure Neubauwohnungen treiben die Preise in die Höhe, der Bestand an Sozialwohnungen nimmt stetig ab. Mietshäuser werden privatisiert, verkauft und gewinnbringend weiterverkauft. Wohnungen werden teuer saniert und modernisiert. Die Mieten steigen weiter. Das ist kein Naturgesetz. Mietendeckel und die Kommunalisierung von Wohnungsunternehmen werden diskutiert, und es wird regional auch schon gehandelt. Beispiele und Vorreiter finden sich vor allem in Österreich. Auch im Hochtaunuskreis steht die Neuausrichtung von sozialem Wohnungsbau an. Ich habe noch den Satz eines ehemaligen Oberbürgermeisters im Ohr: ‚Es muss nicht jeder in Bad Homburg wohnen.‘ Das kann für Friedrichsdorf keine Stadtpolitik sein. Die kommunalen Richtlinien zum Wohnungsbau sollten soziale Mieten und ein mieterfreundlicheres Recht zur Mieterhöhung sein: Im Einzelnen:
Der Fokus bei Neubauten ist deutlich auf Sozialbauten zu legen, insbesondere dann, wenn unsere Stadt direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann.
– Bei Neubauten ist für Sozialwohnungen ein Mindestanteil von 30 % vorzusehen. Für den Bau sind in erster Linie Wohnungsbaugenossenschaften einzuschalten. Nur wenn nicht anders möglich, ist eine Mindestzeit von 20 Jahren für Belegrechte der Kommune vorzusehen.
– Auslaufende Belegrechte sind zu verlängern, wofür es Landeszuschüsse gibt.
– Die Kommune nutzt den vom Land gegründeten Liegenschaftsfonds, um Grundstücke anzukaufen.
– Ein einklagbares Recht auf Wohnen! Es ist ein Bürgerrecht.
– Die Vermietung von spekulativem Leerstand muss erzwungen werden können! Es gibt bei uns zum Beispiel ein als Hotel konzipiertes Haus mitten in der Stadt, das seit ca. 20 Jahren leer steht.
– Die vor Jahrzehnten aufgehobene Gemeinnützigkeit im Wohnungsbereich muss von der Stadt gegenüber Land und Bund eingefordert werden.
– Niemand darf durch Zwangsräumung wohnungslos werden.
– Vor der Nutzung freier Flächen sind Umnutzungen, Aufstockungen, Arrondierungen und Nachverdichtungen angesagt. Ich kenne keine Stadt in der Umgebung, wo so viele Flächen im Stadtgebiet brach liegen wie in unserer Stadt.“
01.04.2024 Wohnungspolitik vor Ort
In meinem Wohnort Friedrichsdorf hatte die Stadt, endlich muss ich sagen, die Klimaproblematik erkannt und 2022 eine Klimaschutzmanagerin eingestellt. Die hat vier Workshops organisiert, in denen wir Bürger diskutieren und Vorschläge machen konnten. Daraus wurde ein schließlich auch vom Ortsparlament beschlossenes Klimaprogramm. Die Stelle der Managerin wurde inzwischen zwar leider wieder gestrichen. Das Programm selbst ist aber weiter die Richtschnur für Verwaltung wie die Organisationen der Bürger. die sich mit Klima und Umweltfragen beschäftigen. Neben meinem inzwischen vom örtlichen BUND verwirklichten Vorschlag der Gründung einer Bürgerenergie, habe ich damals für die Arbeitsgruppe ‚Wohnen und Sanieren‘ den folgenden Katalog zur Wohnungssituation vorgelegt, der allerdings kaum ein Echo gefunden hat:
“Wohnen für alle Menschen
Die Mieten explodieren auch bei uns. Das ist kein Zufall, sondern Ergebnis von Profitinteressen und falscher Wohnungspolitik: Von 1987 etwa 3.9 Millionen sind heute noch knapp 1 Millionen Sozialwohnungen übriggeblieben. Mit dem Ende der Wohnungsgemeinnützigkeit und der Privatisierung von Millionen öffentlicher Wohnungen, wurde Wohnen immer mehr zum Renditeobjekt gemacht. Wohnen ist ein Menschenrecht! Fachleute sehen es als notwendig an, ein Drittel des Gesamtwohnungsbestandes als Sozialwohnungen zu halten. Auch wir im Hochtaunuskreis erleben, wie Wohnraum zu Betongold wird. Immer mehr teure Neubauwohnungen treiben die Preise in die Höhe, der Bestand an Sozialwohnungen nimmt stetig ab. Mietshäuser werden privatisiert, verkauft und gewinnbringend weiterverkauft. Wohnungen werden teuer saniert und modernisiert. Die Mieten steigen weiter. Das ist kein Naturgesetz. Mietendeckel und die Kommunalisierung von Wohnungsunternehmen werden diskutiert, und es wird regional auch schon gehandelt. Beispiele und Vorreiter finden sich vor allem in Österreich. Auch im Hochtaunuskreis steht die Neuausrichtung von sozialem Wohnungsbau an. Ich habe noch den Satz eines ehemaligen Oberbürgermeisters im Ohr: ‚Es muss nicht jeder in Bad Homburg wohnen.‘ Das kann für Friedrichsdorf keine Stadtpolitik sein.
Die kommunalen Richtlinien zum Wohnungsbau sollten soziale Mieten und ein mieterfreundlicheres Recht zur Mieterhöhung sein: Im Einzelnen:
- Der Fokus bei Neubauten ist deutlich auf Sozialbauten zu legen, insbesondere dann, wenn unsere Stadt direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann!
- Bei Neubauten ist für Sozialwohnungen ein Mindestanteil von 30 % vorzusehen. Für den Bau sind in erster Linie Wohnungsbaugenossenschaften einzuschalten. Nur wenn nicht anders möglich, ist eine Mindestzeit von 20 Jahren für Belegrechte der Kommune vorzusehen.
- Auslaufende Belegrechte sind zu verlängern, wofür es Landeszuschüsse gibt
- Die Kommune nutzt den vom Land gegründeten Liegenschaftsfonds, um Grundstücke anzukaufen.
- Ein einklagbares Recht auf Wohnen! Es ist ein Bürgerrecht.
- Die Vermietung von spekulativem Leerstand muss erzwungen werden können! Es gibt bei uns zum Beispiel ein als Hotel konzipiertes Haus mitten in der Stadt, das seit ca. 20 Jahren leer steht.
- Die vor Jahrzehnten aufgehobene Gemeinnützigkeit im Wohnungsbereich muss von der Stadt gegenüber Land und Bund eingefordert werden.
- Niemand darf durch Zwangsräumung wohnungslos werden.
- Vor der Nutzung freier Flächen sind Umnutzungen, Aufstockungen, Arrondierungen und Nachverdichtungen angesagt.Ich kenne keine Stadt in der Umgebung, wo so viele Flächen im Stadtgebiet brach liegen wie in unserer Stadt.
24.9.2021 Wohnungsausverkauf
Deutsche Wohnungskonzerne wie ‚Vanovia‘ und ‚Deutsche Wohnen‘ beherrschen inzwischen nicht nur hier den Wohnungsmarkt. Sie verdienen prächtig dabei. Die Kehrseite der Medaille ist, dass durch den ständigen Anstieg der Mieten die Wohnungen gerade für die Menschen, die schon 30 % und mehr ihres Einkommens als Miete ausgeben müssen, existenzielle Sorgen stehen lassen. Hier müsste der Staat aus ganz einfach sozialen Gründen handeln. Denn neben dem Existenzminimum, für das ein Grundeinkommen eigentlich die richtige Lösung wäre, ist das Dach über dem Kopf das Wichtigste, was der Staat für alle Bürger vorzuhalten hat. Nur so kann er der Gemeinschaft dienen. Denn (bezahlbares) Wohnen für Alle ist ein Grundrecht. Und unser Staat hat dazu auch verschiedene Möglichkeiten (vergl. Tagebuch 11.9.2021 Kurzgeschichte Wohnungsnot) bis hin zur Enteignung von Grund und Boden oder ganzen Wohnungskonzernen.
01.04.2022 Gibt es genug Bauland ?
Vielleicht gibt es ja doch ausreichend Platz für neue Wohnungen, von denen die Ampel jährlich 400.000, davon 100.000 öffentlich gefördert, bauen lassen will. Das hat jedenfalls das Leibnitz Institut zusammen mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft gerade im Auftrag des Bundesbauministeriums herausgefunden. Dafür ständen sowohl in Ballungsgebieten aber auch auf dem Land insgesamt 53.000 Hektar Baufläche zur Verfügung, die mit 2 Millionen und selbst bei konservativer Rechnung mit 900.000 Wohnungen kurzfristig bebaubar seien. Für die Bauministerin ein klares Zeichen, dass sich die von der Koalition hier gesetzten Ziele ohne zusätzlichen Flächenverbrauch erreichen lassen. Für mich reichen allerdings 25 % Sozialwohnungen nicht aus in Anbetracht der Nachfrage. Das könnte höchstens ausreichen, wenn mindestens die Hälfte der Neubauten für Wohnungsbau-genossenschaften in öffentlicher Hand und mit den entsprechenden Auflagen reserviert würde, für die bekanntlich die Gewinnmaximierung nicht das Hauptkriterium ist.
Gesundheit
08.07.2024 Mobilitätskonzept (Beispiel Friedrichsdorf)
Bei der Vorstellung des in Arbeit befindlichen Mobilitätskonzepts für unsere Stadt am 8.5.2024 wurden wir zu Stellungnahmen und Vorschlägen aufgefordert. Als älterer Bürger bin ich seit über 20 Jahren nahezu täglich mit KFZ, Rad und zu Fuß in der Stadt unterwegs, gehe ich dabei vor allem auf die Bereiche KFZ und Rad ein. Ich habe meine Anregungen mit dem BUND Friedrichsdorf abgestimmt:
Wir benötigen nicht einmal die kürzlich veröffentlichten Erkenntnisse des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Dort finden sich, wie bereits von vielen Verkehrsfachleuten festgestellt, die Voraussetzungen für eine klimagerechte und auch von der Mehrzahl der Bürger gewünschte wesentlich höhere Raddichte: Sichere und komfortable Radwegenetze; Nicht absteigen und nicht die Verkehrsseite wechseln müssen. Die Radwege müssen wo irgend möglich 2 Meter breit und vom Autoverkehr, dessen Geschwindigkeit in der Stadt generell auf 30 km/h begrenzt ist, getrennt sein.
Hier noch einige aus meiner Sicht wichtige auf unsere Stadt bezogene Anmerkungen: Generell fehlen für die meisten von Radfahrern benutzten Wege Markierungen und Richtungsweiser in Großschrift. Als Beispiel kann der Weg von Köppern entlang der Ökosiedlung zum Kreisel am Ortsausgang Richtung Bad Homburg dienen. Dort fehlen zudem deutliche Richtungshinweise an den Querungen der Talstraße und (besonders gefährlich) der Taunusstraße. Dieser Weg, der auch den Radverkehr aus den beiden genannten Straßen und dann am Kreisel aus Saalburgstraße/Dillingen in Richtung REWE/Seulberg und Bad Homburg aufnimmt, führt dann am Kreisel nach Bad Homburg ein für Fahrräder unzumutbarer markierter Fahrradweg direkt auf die viel- und schnell befahrene und sich verengende Höhestraße. Ein zumutbarer Weg für die Richtung Bahnhof/Seulberg führt vom Kreisel, wo noch der Überweg auf den Fußweg bequemer gestaltet werden muss, nach rechts Richtung Bad Homburg, nach 20 Metern links und nach wenigen Metern nach rechts in die viel zu steile und daher zu erneuernde Abfahrt zur Hochhaussiedlung, die zu durchfahren und anschließend die Straße Im Dammwald zu queren ist, um zu REWE und über Kolberger- und Ostpreußenstraße zum Bahnhof und Seulberg zu gelangen. Dazu gehören entsprechende Beschilderungen, wie u. a. bei der Trennung für die Richtung Bad Homburg. Ebenso unverständlich wie die oben genannte Führung des Fahrradwegs in die Höhestraße hinein ist die Führung von der Höhestraße auf den Kreisel. Er gehört abgebaut, da die Hugenottenstraße direkt auf den breiten Bürgersteig zum Kreisel führt.
Bei der Querung der Homburger Landstraße durch die verlängerte Landwehrstraße ist eine Druckampel für Fahrräder und Fußgänger dringend geboten. Dort gab es bereits einen tödlichen Unfall. Generell ist es geboten, bei allen Überquerungen von Straßen durch einen markierten Fahrradweg entsprechende Markierungen wie für Fußgänger anzubringen.
Im Hinblick auf eine möglichst reibungslose Mobilität der Verkehrsteilnehmer schlagen die Verkehrsexperten in der Stadt eine generelle Höchstgeschwindigkeit für KFZ von 30 km/h vor, was auch der für Pedelecs möglichen Geschwindigkeit entspricht. Da die bestehenden 30iger Zonen häufig nicht beachtet werden und entsprechende Markierungen entweder fehlen oder nicht erkennbar sind (vergl. beigefügtes Foto), bleibt nur die generelle Auffütterung, die für alle Fahrzeuge, die 30 überschreiten, ihre Stoßdämpfer unangenehm beansprucht.
Die Hugenottenstraße bis zum Landgrafenplatz wird von Älteren und Familien mit kleineren Kindern gemieden. Da es keine Bürgersteige gibt, sind ihnen die häufig mit 50 bis 60 km/h durchfahrenden PKW eine zu große Gefahr. Solange diese Straße nicht zur Fußgängerzone gemacht wird, und die Menge der KFZ weiter die der Fußgänger übersteigt, werden sich dort wohl auch keine weiteren Läden ansiedeln.
Die hier aufgezeigten Maßnahmen sind nicht zuletzt auch ein Baustein für das Gelingen der vom Parlament beschlossenen Klimaneutralität unserer Stadt bis 1935.
04.07.2024 Wohnen (Beispiel Friedrichsdorf)
In 2022 hatte die Stadt vier Workshops organisiert, in denen wir Bürger diskutieren und Vorschläge machen konnten. Ich habe damals für die Arbeitsgruppe ‚Wohnen und Sanieren‘ einen Beitrag vorgelegt, den ich gerade der Stadt nochmals geschickt habe mit der Bitte um Unterrichtung, welchen Weg dieser Katalog genommen hat und wie sein Inhalt behandelt wurde.
“Wohnen für alle Menschen
Die Mieten explodieren auch bei uns. Das ist kein Zufall, sondern Ergebnis von Profitinteressen und falscher Wohnungspolitik: Von 1987 etwa 3.9 Millionen sind heute noch knapp 1 Millionen Sozialwohnungen übriggeblieben. Mit dem Ende der Wohnungsgemeinnützigkeit und der Privatisierung von Millionen öffentlicher Wohnungen, wurde Wohnen immer mehr zum Renditeobjekt gemacht. Wohnen ist ein Menschenrecht! Fachleute sehen es als notwendig an, ein Drittel des Gesamtwohnungsbestandes als Sozialwohnungen zu halten. Auch wir im Hochtaunuskreis erleben, wie Wohnraum zu Betongold wird. Immer mehr teure Neubauwohnungen treiben die Preise in die Höhe, der Bestand an Sozialwohnungen nimmt stetig ab. Mietshäuser werden privatisiert, verkauft und gewinnbringend weiterverkauft. Wohnungen werden teuer saniert und modernisiert. Die Mieten steigen weiter. Das ist kein Naturgesetz. Mietendeckel und die Kommunalisierung von Wohnungsunternehmen werden diskutiert, und es wird regional auch schon gehandelt. Beispiele und Vorreiter finden sich vor allem in Österreich. Auch im Hochtaunuskreis steht die Neuausrichtung von sozialem Wohnungsbau an. Ich habe noch den Satz eines ehemaligen Oberbürgermeisters im Ohr: ‚Es muss nicht jeder in Bad Homburg wohnen.‘ Das kann für Friedrichsdorf keine Stadtpolitik sein. Die kommunalen Richtlinien zum Wohnungsbau sollten soziale Mieten und ein mieterfreundlicheres Recht zur Mieterhöhung sein: Im Einzelnen:
Der Fokus bei Neubauten ist deutlich auf Sozialbauten zu legen, insbesondere dann, wenn unsere Stadt direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann.
– Bei Neubauten ist für Sozialwohnungen ein Mindestanteil von 30 % vorzusehen. Für den Bau sind in erster Linie Wohnungsbaugenossenschaften einzuschalten. Nur wenn nicht anders möglich, ist eine Mindestzeit von 20 Jahren für Belegrechte der Kommune vorzusehen.
– Auslaufende Belegrechte sind zu verlängern, wofür es Landeszuschüsse gibt.
– Die Kommune nutzt den vom Land gegründeten Liegenschaftsfonds, um Grundstücke anzukaufen.
– Ein einklagbares Recht auf Wohnen! Es ist ein Bürgerrecht.
– Die Vermietung von spekulativem Leerstand muss erzwungen werden können! Es gibt bei uns zum Beispiel ein als Hotel konzipiertes Haus mitten in der Stadt, das seit ca. 20 Jahren leer steht.
– Die vor Jahrzehnten aufgehobene Gemeinnützigkeit im Wohnungsbereich muss von der Stadt gegenüber Land und Bund eingefordert werden.
– Niemand darf durch Zwangsräumung wohnungslos werden.
– Vor der Nutzung freier Flächen sind Umnutzungen, Aufstockungen, Arrondierungen und Nachverdichtungen angesagt. Ich kenne keine Stadt in der Umgebung, wo so viele Flächen im Stadtgebiet brach liegen wie in unserer Stadt.“
Was ich Alles selbst ausprobiert, erfahren oder angesehen habe
17.03.2022 Nahrungsergänzung – teuer und unnütz
Mit der Corona-Krise hat sich nach einer Untersuchung des Bundesinstituts für Risikobewertung der Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln um einen zweistelligen Prozentsatz erhöht. Es gibt übrigens keine Erkenntnisse darüber, dass bestimmte dieser Ergänzungsmittel gegen Corona-Erkrankungen schützen oder sie mindern . Allein über Apotheken wurde 2020 mit ihnen ein Umsatz von etwa 2,3 Mrd. gemacht. Da sie heute ebenso in Supermärkten und Drogerien zu haben sind, schätze ich den Gesamtverkauf mindestens auf das Doppelte. Diese Zahlen sind die Folge davon, dass ein Drittel aller Deutschen wenigstens einmal wöchentlich von Nahrungsergänzungsmitteln Gebrauch macht, jeder Sechste sogar täglich. Dabei sind sie bei einer einigermaßen ausgewogenen Ernährung überhaupt nur in Ausnahmefällen angebracht. Meist sind sie völlig ohne Nutzen und schaden eher. Denn der Körper scheidet nicht benötigte Stoffe selbst aus; da ihm das manchmal aber nicht gelingt, kann das sogar, vor allem bei Überdosierungen, zu ersthaften körperlichen Problemen führen. Nahrungsergänzungsmittel werden auch nicht im selben Maß wie Arzneimittel auf Sicherheit und Qualität geprüft, sodass hier wie kaum in einer anderen Konsumsparte mit einer Vielzahl ausschließlich profitorientierter völlig wertloser Produkte zu rechnen ist. Unbekannte Wechselwirkungen für bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamenten sind dann nicht auszuschließen. Fachleute sind sich einig, dass man den Gesundheits- und Heilungsversprechen der Hersteller und Vertriebe der Ergänzungsmittel keinen Glauben schenken darf. Vieles, was dort zum Teil mit großem Werbeaufwand angeboten wird, täuscht den Verbraucher und grenzt oft sogar an Betrug. Im günstigsten Fall kommt ein zu teurer Urin heraus.
Sparen ist einfach und nützlich
Praktisch für Jede*n von uns ist es möglich, mit nur wenig Mühe Geld zu sparen, was derzeit schon wegen der massiv verteuerten Lebenshaltung angesagt ist.
Wassersparen bedeutet dauerhaft geringere Kosten bei einer Investition, die sich meist schon nach Monaten rechnet. Daneben ist es ein Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. Für Pflanzen und Garten ist zwar die Tropfenbewässerung die beste Lösung, aber sparsame Verwendung per Schlauch und Gießkanne tun‘s auch. Besonders vorteilhaft ist es, im Haushalt Wasser zu sparen. Die Statistik zeigt für 2015, dass der Durchschnittsbürger täglich 123 Liter verbraucht, davon allein 33 nur für das WC. Hier sparen geht so: Die meisten WCs haben heute eine gesonderte Spartaste, die für das kleine Geschäft nur 4 Liter Wasser statt der normalen doppelten Menge frei gibt. Noch sparsamer geht es mit einem kurzen Klick auf die Spartaste; damit läuft dann nur etwa 1 Liter aus Vorrat, was hygienisch ausreichend ist. Meine Erfahrung zeigt übrigens, dass die Spartaste sogar fürs große Geschäft ausreicht, da die Durchmesser der Abwasserleitungen schon lange großzügig ausgelegt sind. Für ältere WCs erzielt man mit einem einfach zu installierenden WC-Wasserstop etwa gleiche Ergebnisse. Das fürs große Geschäft benötigte Papier (nur mehrlagiges) lässt sich mit kleinem Geschick nach dem Durchziehen falten und nochmals durchziehen. So spart man bis 50 % an Papier. Sparsam kann es auch in Bad und Küche zugehen. Beim Händewaschen, im Spülbecken und der Badewanne lässt sich je nach Produkt bis zu 60 % Wasser sparen, wenn man am Wasserausgang der Armatur den leicht abzuschraubenden üblichen Luftsprudler durch einen sogenannten Perlstrahler ersetzt, der außerdem kaum verkalkt. Die abgeschraubten Teile besser zum Händler mitnehmen, denn die Maße sind unterschiedlich und es gibt Außengewinde- und Innengewindestrahler! Nach Zahlen aus 2009 (neuere fand ich nicht) kam ein Durchschnittshaushalt allein hierdurch auf ein Ersparnis von 120 Euro jährlich, was sich heute gut verdoppelt haben dürfte. Und auch das dürfte erheblich zum Sparen beitragen: Ich habe herausgefunden, dass in der Küche das Hände- wie Gemüsewaschen genauso gut geht, wenn ich den Hahn nur zur Hälfte aufdrehe und zudem möglichst oft nur Kaltwasser benutze.
Auch bei den Zähnen läßt es sich sparen. Mit einer kompostierbaren Zahnbürste für 1,99 Euro (z. B. Villa Lavenda: Stil und Borsten aus Bambus, ohne Weichmacher und Mineralöl) fängt es an; kleine Tube (max. 10 mg) kaufen und höchstens linsengroße Portionen auf die Bürste. Die dicken Stränge dienen nur dem höheren Verdienst der Hersteller. Da normal zum Verbrauchsende bis zu 14% in der Tube bleiben, zeitig aufrollen und mit Papierklammer (z. B. im Zehnerpack für 2 Euro bei Rossmann) fixieren. Diese Hilfe läßt sich übrigens auf fast alle Tuben anwenden. Elektrische Zahnbürsten bringen nicht mehr an Hygiene. Eine ganze Anzahl von Wissenschaftlern stellt zwar grundsätzlich die Zahnpasta fürs Zähneputzen infrage. Doch diese seit Jahrzehnten in unserer Kultur verankerten Angewohnheit wird sich vorerst nicht ändern. Wir können aber die damit verbundene Plastikflut an Zahnpastatuben und Zahnbürsten verringern. Zahnpasta im Glas und Zahnbürsten aus Bambus helfen.
Rückgabe gebrauchter Elektrogeräte: Ab 2022 muss jeder Verkäufer von Elektro- und Elektronikgeräten diese kostenlos zurücknehmen, auch wenn sie dort gar nicht gekauft wurden, sofern seine Lager- und Versandflächen mindestens 400 m² aufweisen oder die gesamten Lager- und Versandflächen mindestens 800 m² betragen. Das gilt auch beim Vertrieb unter Verwendung von Fernkommunikationsmitteln. Man sollte sich vorher erkundigen, wo das Altgerät abzugeben ist. Es darf sich allerdings nicht zu weit vom Hersteller befinden.
Raucher sind immer noch geschätzt 30 %g von uns. Der Verzicht darauf soll bei einer halben Schachtel pro Tag eine Ersparnis von mindestens 1.300 Euro jährlich bringen – nicht gerechnet die später vielleicht geringeren Gesundheitskosten – oha.
Zu einem günstigeren Stromanbieter zu wechsslen empfiehlt die Bundesnetzagentur. Sie hat errechnet, dass ein Durchschnittshaushalt durch den Wechsel twa 90 Euro jährlich spart. Persönlich empfehle ich den unabhängigen Anbieter EWS, der wirklich nur Strom aus erneuerbarer Energie anbietet. Je nach Nutzung bringt eine Verringerung des benötigten Handy-Datenvolumens bei Discount-Marken nach Fachleuten bis zu 500 Euro jährlich.
Kontoführungsgebühren, die bis zu 79 Euro jährlich anfallen meidet man nach Angaben des Finanzportals Biallo durch den Wechsel zu einer Bank mit Nulltarif. Ungenutzte Verträge, ob für Reiserücktritt, Zahnzusatz, Streaming-Dienste und eine ganze Reihe anderer sollte man durchforsten, wie oft man sie schon gebraucht hat. Das gilt auch für Verträge mit Fitnisstudio, Steuerberater (Die eigene digitale Erklärung bei Elster vom Finanzamt ist auch für uns Laien heute leicht zu händeln) u. ä. Als Die Steuererklärung, bringt laut Statistischem Bundesamt im Durchschnitt eine Rückerstattung von über 1.000 Euro. Wem wie mir die über ELSTER direkt ans Finanzamt zu digital und über den Steuerberater zu teuer ist, geht zum Berater, der einem der Lohnsteuerhilfevereine e.V. angeschlossen ist. Mit der vollständigen und sehr preisgünstige Hilfe dort bin ich nach wie vor sehr zufrieden.
Essen in den Müll –Fast 55 kg im Wert 230 Euro wirft nach Berechnung der Welthungerhilfe jede/r von uns jährlich weg . Das führt in Anbetracht des vielen Hungers weltweit schon aus ethischen Gründen zu Überlegungen für das eigene Verhalten. Das abendliche Vorkochen für das Essen in der Mittagspause ist sicher nicht jedermanns Sache, spart aber auf 250 Arbeitstage gerechnet jährlich 3.900 Euro, wie Fachleute errechnet haben. Ähnliches gilt für das besser zu handhabende Kochen gleich für zwei Tage, wobei man das zweite Essen auch für die Mittagspause des folgenden Tags verwenden kann.
Wassersparen bedeutet dauerhaft geringere Kosten bei einer Investition, die sich meist schon nach Monaten rechnet. Daneben ist es ein Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise. Für Pflanzen und Garten ist zwar die Tropfenbewässerung die beste Lösung, aber sparsame Verwendung per Schlauch und Gießkanne tun‘s auch. Besonders vorteilhaft ist es, im Haushalt Wasser zu sparen. Die Statistik zeigt für 2015, dass der Durchschnittsbürger täglich 123 Liter verbraucht, davon allein 33 nur für das WC. Hier sparen geht so: Die meisten WCs haben heute eine gesonderte Spültaste, die für das kleine Geschäft nur 4 Liter Wasser statt der normalen doppelten Menge frei gibt. Die Erfahrung zeigt übrigens, dass die sogar fürs große Geschäft ausreicht, da die Durchmesser der Abwasserleitungen schon lange großzügig ausgelegt sind. Für ältere WCs erzielt man mit einem einfach zu installierenden WC-Wasserstop etwa gleiche Ergebnisse. Ähnlich sparsam kann es in Bad und Küche zugehen. Beim Händewaschen, im Spülbecken und der Badewanne lässt sich je nach Produkt bis zu 60 % Wasser sparen, wenn man am Wasserausgang der Armatur den leicht abzuschraubenden üblichen Luftsprudler durch einen sogenannten Perlstrahler ersetzt, der außerdem kaum verkalkt. Die abgeschraubten Teile besser zum Händler mitnehmen, denn die Maße sind unterschiedlich und es gibt Außengewinde- und Innengewindestrahler! Nach Zahlen aus 2009 (neuere fand ich nicht) kam ein Durchschnittshaushalt allein hierdurch auf ein Ersparnis von 120 Euro jährlich, was sich heute gut verdoppelt haben dürfte. Und auch das dürfte erheblich zum Sparen beitragen: Ich habe herausgefunden, dass Hände- wie Gemüsewaschen genauso gut geht, wenn ich den Hahn nur zur Hälfte aufdrehe und zudem möglichst oft nur Kaltwasser benutze.
Das Duschen
Wie gerade die Medien berichten, gibt es eine Art Hype, Non-Bathing genannt, ausgelöst durch irgendwelche Hollywoodgrößen, die häufiges Duschen ablehnen. Dieser ‚Hype‘ ist zwar reichlich albern, enthält aber einen durchaus wichtigen Kern. Unsere Haut, die sich zudem ständig erneuert, benötigt wie bei allen Lebewesen keine künstlichen Mittel, um gesund zu bleiben. Daraus folgt, dass ihre Reinigung mit Wasser eigentlich nur notwendig wird, wenn sie verunreinigt wird. Nicht einmal der Schweiß ist eine Verunreinigung. Es genügt demnach, die durch Arbeit, Ausscheidungen und Ähnliches der Haut anhaftenden Belastungen abzuwaschen. Die Zivilisation hat uns allerdings dazu gebracht, unserer Mitwelt ein Bild der Sauberkeit und vielleicht noch Schönheit zu vermitteln. Daher die geschätzt 15 Mrd. Euro, die wir jährlich allein für Körperpflege ausgeben. So wollen wir z. B. gut riechen, obwohl wir normalerweise überhaupt keinen Geruch von uns geben. Die wenigen Forschungen über das, was unserer Haut guttut, sind wohl mehr oder weniger von der Kosmetikindustrie finanziert. Das Duschen kann eine Wohltat sein, die wir uns gern einmal gönnen, und natürlich auch nach körperlicher Anstrengung gerechtfertigt. Doch in Verbindung mit zig Pflegemitteln, die wir uns dabei überall hinschmieren, schaden wir unserer Haut eher. Ich dusche zweimal pro Woche und benutze dazu nur etwas zum Haarewaschen. Meine Haut hat das über 80 Jahre gut vertragen. Die Flasche mit dem Eau de Toilette, das mir meine Tochter vor etwa 30 Jahren geschenkt hat, ist übrigens noch immer halbvoll.
Mehrweg und Plastik
Seit dem 1. Januar gilt in Deutschland die so genannte „Mehrweg-Angebotspflicht“ für Gastronomie-Betriebe. Dort müssen nun Mehrwegangebote gemacht werden, die nicht teurer als Einweg sein dürfen. Damit soll die vermehrte Nutzung wiederverwendbarer Becher und Essensboxen die Müllflut verringern, Ressourcen eingespart und das Klima entlastet werden. Doch das ist nur eine Scheinlösung. Es gibt scheunentorgroße Schlupflöcher für große Konzerne, genauso wie für kleine Gastronomie-Betriebe. Die so verursachten negativen Umweltauswirkungen spiegeln sich nicht im Preis wider und es fehlen verpflichtende Anreize zur Verwendung der Mehrwegalternativen. Außerdem sind zahlreiche Betriebe immer noch nicht bereit für eine flächendeckende Umsetzung – obwohl sie über ein Jahr Zeit hatten, sich darauf vorzubereiten. Doch es fehlt an einer grundlegenden Lösung. Sie muss darin bestehen, den CO2-Ausstoss einer jeden Verpackung einschließlich seiner Entsorgung auf den Preis des damit verbundenen Gutes, also auch eines Getränks aufzuschlagen. Nur so kann die Plastikflut eingedämmt bzw. durch umweltfreundlichere Materialien ersetzt werden. Und das ist im Grunde nur erreichbar mit einer für alle Güter und Handlungen geltenden Regelung. Deren jeweiliger CO2-Ausstoss wird dort nach deren Notwendigkeit für unser Leben eingeordnet und danach bewertet. Im Ergebnis werden notwendige Güter und Handlungen einen geringeren Aufschlag erhalten als alle anderen, die persönlichen Vorlieben oder dem Luxus dienen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Vorgaben ohne Gesetzeskraft kaum Wirkung zeigen. Zu stark ist bei den Unternehmen der Drang nach Gewinn- und Effizienzsteigerung, im Privatbereich Bequemlichkeit und mangelndes Bewusstsein.
Wie uns die Konsumwirtschaft linkt
Ein Braun Rasierer mußte nach über 10 Jahren her. Aus beigefügtem Bild ist ein riesiger Ständer und ein dort einschiebbarer Behälter mit einer Flüssigkeit zu sehen, beide aus Plastik. Damit ist eine Reinigung des Rasierers möglich, wobei dann irgendwann der Behälter neu bei Braun gekauft werden muss. Die Reinigung ist natürlich wie bisher auch unter fließendem Wasser möglich, was auch in der Beschreibung erwähnt wird. Reine Geldschneiderei und völlig unnötiger Verbrauch von Plastik! Ich habe Beides entsorgt. Ähnliches Beispiel: Der neue Melitta Kaffeefilter hat einen zweiten Knopf, der leuchtet, wenn das Gerät entkalkt werden muss. Das soll aber nur mit einem von Melitta gelieferten Mittel erfolgen. Wir haben es mit Erfolg durch Gebissreiniger versucht und der Kaffee schmeckt wie zu Beginn. Die Warnleuchte geht aber jetzt nur aus, wenn der Stecker gezogen wird. Reine Geldschneiderei!
Sinnvolle Ratgeber
Utopia
Es ist ein besonders empfehlenswertes Online-Magazin zum Thema Nachhaltigkeit. Gegründet 2007 gehört es seit 2014 zur Medienholding der SPD (DDVAG). Die Umweltbank übernahm 2021 rund 27 % der Anteile. Das Magazin veröffentlicht vor allem Neuigkeiten und Ratgeber-Artikel mit den Schwerpunkten Klimaschutz und -wandel, Bio-Lebensmittel, Ethical Fashion, Naturkosmetik, Verkehrswende, Ökostrom und Green-IT. Es rangiert zurzeit (2021) bei uns unter den 1.000 am häufigsten besuchten Internetangeboten, was sich auch auf dem wachsenden Interesse an nachhaltigen Produkten beruht. Nach Verlusten ist die Plattform seit 2018 profitabel. Der Umsatz stieg von 1,2 Mio in 2017 auf 2,65 Mio Euro 2019. Die Anzahl der Besucher ihrer Webseite stieg dabei von 3,3 auf 12,8 Mio monatlich.
Das Öko-Institut – steht für nachhaltigen Konsum
Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft. Seit der Gründung im Jahr 1977 erarbeitet es Grundlagen und Strategien, wie die Vision einer nachhaltigen Entwicklung global, national und lokal umgesetzt werden kann.
EcoTopTen ist die Internetplattform des Öko-Instituts, auf der Verbraucher und Beschaffer Empfehlungen für ökologische Spitzenprodukte in den zehn Produktgruppen Beleuchtung, Wärme, Strom, große Haushaltsgeräte, kleine Haushaltsgeräte, Fernseher, Computer/Büro, Mobilität, Lebensmittel und Textilien finden. Für 23 der Gruppen werden aktuelle Bestproduktelisten bereitgestellt, die auf anspruchsvollen Mindestkriterien basieren. In den Listen sind kompakt die wesentlichen Produktparameter der gelisteten Modelle (z.B. Modellname, Hersteller, Größe, Maße), ihre ökologischen Parameter (z.B. Stromverbrauch, Wasserverbrauch, CO2e-Emissionen aus Herstellung und Nutzung), ihre Kosten (z.B. Kaufpreis, Stromkosten) sowie die Ergebnisse von Qualitätstests (soweit vorhanden) dargestellt. Zum Vergleich werden typische Produkte vorgestellt, die die EcoTopTen-Kriterien nicht erfüllen. Damit können EcoTopTen-Bestproduktelisten die Kaufentscheidung für rundum gute Produkte erleichtern. Darüber hinaus werden für zahlreiche weitere Produktgruppen Empfehlungen zum Kauf und zur umweltfreundlichen Anwendung gegeben. In den Produktclustern Lebensmittel und Textilien unterstützt eine Labelübersicht und -bewertung nachhaltige Kaufentscheidungen, jahreszeitspezifische Rezepte runden das Angebot ab.
Mobilität
30.08.2023 Ungebremster Flächenfraß
Während der letzten 60 Jahre hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland mehr als verdoppelt. So wurde allein Im Jahr 2017 täglich eine Fläche von rund 58 Hektar neu ausgewiesen – meist zulasten der Landwirtschaft und fruchtbarer Böden. Das entspricht etwa der Größe von ca. 82 Fußballfeldern. Und daran hat sich bisher praktisch nichts geändert. Ökologisch wertvolle Flächen werden weiter in Bauland und Standorte oder Trassen für Infrastrukturen wie Kläranlagen, Flugplätze, Straßen oder Bahnlinien umgewidmet
07.07.2021 Das Klima und der Flächenverbrauch
Vielen von uns ist durch die kürzlich weltweit schweren Unwetterschäden mit hunderten Toten und Milliardenkosten klar geworden, dass diese Ereignisse auch mit dem fortschreitenden Klimawandel zu tun haben. Daher sollten wir überlegen, inwieweit die immense Versiegelung des Bodens dazu beiträgt. Jeder Boden nimmt je nach seiner Beschaffenheit eine begrenzte Menge an Regenwasser auf. Ist er versiegelt, läuft das Wasser darüber weg und sucht sich einen Weg abwärts. Jeden Tag werden hierzulande 25 Hektar Boden versiegelt. Schaue jeder in seine Nachbarschaft. Überall werden neue Gewerbe- Büro- und Wohngebiete nebst den dazugehörigen Straßen ausgewiesen, neue Autobahnen gebaut oder erweitert. Fahrt nur mal die auf jeweils drei Spuren ausgebaute A3 von Frankfurt nach Nürnberg. Ich möchte wissen wieviel tausend Hektar Wald allein hier geopfert wurden. Ähnliches gilt für das Acker- und Wiesenland, das immer möglichst nahe einer Autobahn überbaut wird, so allein 25 Hektar an der A45 in Wölfersheim für REWE, einen der größten Lebensmittelkonzerne, und nur, weil man zwei Lager zusammenlegen und technisch aufrüsten will, und die Autobahn gleich nebenan hat. Einziger Vorteil: Geschäftsführung und Eigner verdienen noch etwas mehr. Diese Liste kann mehrere Seiten füllen. Und das Alles nur, weil den Bürgern verantwortliche Politiker eigene, wahltaktische oder gewerbesteuerliche Interessen den Aufgaben vorziehen, die sie den Bürgern schuldig sind. Scheinheiliges Argument: Es mehre den Wohlstand der Bürger. Vom Klimaschutz reden und an die eigenen Interessen denken. Kein Wunder, dass immer mehr Bürger den Politikern nicht mehr vertrauen.