Geldanlage, Finanzen

Geldanlage

30.05.2023          “Grüne” Investmentfonds
Die  NGO Urgewald (sh. unter Und Mehr) haben mit Partner-NGOs eine Datenbank (Gogel) der ca. 900 Unternehmen erstellt, die 95 % des weltweiten Öl- und Gasgeschäfts tätigen, und sie auf der Weltklimakonferenz im November 2021 vorgestellt. Jetzt hat sie zusammen mit der NGO Faire Finance haben sie im Verbraucherportal Faire Fonds Info (www.faire-fonds.info) gerade rund 2.900 in Deutschland vertriebene Publikumsfonds untersucht,  davon knapp 1.800 ESG-Fonds, auf Verletzung internationaler Normen und Standards. Das Ergebnis: Euro bzw. Jeder fünfte Euro (insges. 422 Mrd.) ist konfliktbelastet und auch jeder achte Euro (insges 214 Mrd) bei ESG-Fonds. sind in Unternehmen investiert, die im Konflikt mit Menschenrechten stehen und/oder auf menschenrechtsverletzende Vorwürfe im Unternehmen nicht angemessen reagiert haben. Fast jeder zweite konventionelle Fonds (46%) investiert in Waffenexporteure, 39% bei ESG-Fonds. Das Portal durchleuchtete dazu die Investments von 2.885 in Deutschland zugelassenen Publikumsfonds in 1.120 ausgewählte Unternehmen, die wegen Verstößen gegen internationale Normen und Standards in den Bereichen Umwelt, Soziales oder Governance in der Kritik stehen. Untersucht wurden unter anderem die Eigen- und Fremdfonds der vier größten deutschen Fondsgesellschaften Allianz Global Investors, Deka, DWS und Union Investment. Insgesamt untersuchte das Portal zum Zeitpunkt der Analyse für das neue Update ein verwaltetes Vermögen von mehr als 2,6 Billionen Euro, von denen 1,4 Billionen von ESG-Fonds verwaltet wurden. Insgesamt waren zum Untersuchungszeitpunkt 422 Milliarden Euro (16%; rund jeder fünfte Euro) der in Deutschland vertriebenen Publikumsfonds in Aktien und Anleihen von Unternehmen investiert, die laut Faire Fonds Info-Methodik im Konflikt mit internationalen Normen und Standards stehen. 174 Milliarden Euro entfielen davon auf ESG-Fonds ­ also rund jeder achte Euro. 214 Milliarden Euro waren zum Untersuchungszeitpunkt in 66 börsennotierte Unternehmen aus den Branchen Automobil, Informationstechnik und Agrarwirtschaft investiert, denen laut Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) in ihren eigenen Geschäftsaktivitäten oder entlang ihrer Lieferkette Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten vorgeworfen werden und die hierauf nicht angemessen reagiert haben. Die neue Faire Fonds Info-Analyse zeigt u.a., dass trotz der Berichterstattung zu Verstößen von Arbeitsrechten in Lieferketten der Tech-Industrie konventionelle, aber auch ESG-Fonds häufig und z.T. umfassend in Konzerne dieser Branche investieren. In diesem Kontext steht häufig der Rohstoffkonzern Glencore als Zulieferer der großen Technologiekonzerne in der Kritik. Glencore wird vorgeworfen, in Kobaltminen in der Demokratischen Republik Kongo Kinder, die teilweise erst 6 Jahre alt sind, zu beschäftigen – für ca. 1,5 Dollar am Tag und bis zu 6 Tage in der Woche. Dies sind Vorwürfe, auf die die Technologiekonzerne, trotz Klage durch eine Menschenrechtsgruppe bisher nicht ausreichend reagiert haben. Die neue Untersuchung von Faire Fonds Info zeigt zudem, dass 46% aller untersuchten Fonds und selbst 39% aller ESG-Fonds nach wie vor in Waffenexporteure investieren. Unternehmen aus den USA, Frankreich, Großbritannien, aber auch aus Deutschland beliefern Länder wie z.B. Saudi-Arabien in teils großem Umfang mit Waffen und Munition – trotz der bekannten Risiken von damit begangenen Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen im Jemenkrieg. Dabei verbietet der „Arms Trade Treaty“ (ATT), der seit fast 10 Jahren in Kraft ist, Rüstungsgütertransfers, wenn ein großes Risiko besteht, dass Waffen bei Kriegsverbrechen oder schweren Menschenrechtsverletzungen eingesetzt werden. Besonders auffällig sind in diesem Kontext die Investments der Anbieter Amundi, BlackRock und der DWS. Urgewald hat auch herausgefunden, dass keines der großen deutschen Finanzinstitute (Banken, Versicherer und Vermögensverwalter) über Richtlinien zu fossilen Energien und Regeln verfügt, die mit der 1,5°C-Grenze kompatibel sind. 

27.05.2022          Ein Problem der Geldanlage 
In meinen beiden Büchern (vergl. unten)  habe ich ausführlich und deutlich vor der meist schlechten aber fast immer nicht kundenbezogenen Beratung durch Banken, Vermittler und andere sogenannte Profis gewarnt. Das hat gerade die seriöse NGO Finanzwende wieder einmal verdeutlicht. Sie weist darauf hin, dass die etwa 300.000 (!) Vermittler von Finanzprodukten, wozu auch die Versicherungsvertreter gehören, von uns bezahlt werden. Das wäre auch in Ordnung, wenn wir dafür wenigstens gut beraten werden würden. Doch der immer provisionsgetriebene Verkauf führt regelmäßig dazu, dass vor allem der Finanzvermittler und -berater verdient, und Menschen Finanzprodukte aufgedrückt werden, die ungeeignet, überteuert und viel zu risikoreich sind. Einzige Ausnahme sind die leider noch sehr seltenen Honorarberater, die gegen mäßiges Geld unabhängig beraten. Die Abschöpfung von Wohlstand durch den einflussreichen normalen Finanzvertrieb könnte deutlich eingedämmt werden, wenn mit durchweg unabhängiger Beratung die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher konsequent an erster Stelle stehen. Die Finanzlobby stellt sich einer derartigen Umstrukturierung vehement in den Weg, da sie mit dem jetzigen System viel Geld verdient. Das Alles  wird noch wichtiger, weil nachhaltige Geldanlagen immer stärkere Zuwächse verzeichnen. Die große Transformation, wenn sie denn wirklich in Gang kommt, wird diesen Trend weiter verstärken. Aber prüfen sie sorgfältig, denn  auch für die Geldanlage gilt, dass oft nicht drin ist, was da vermarktet wird. In meinen beiden Büchern wird es deutlich. 

27.07.2022         Rentenversicherung für Schildkröten 
Zu einem ähnlich vernichtenden Ergebnis, wie ich es schon vor zehn Jahren in meinem ersten Buch ‚Basiswissen Geldanlage’ erläutert habe, kommt jetzt gerade die Verbraucherzentrale Hamburg: „Private Rentenversicherungen lohnen sich nur noch für Schildkröten“. Sie hat diese privaten Versicherungen nach dem  ‘Rentenfaktor‘ getestet, der festlegt, wie viel Rente man im Monat bekommt pro 10.000 Euro, die in der Rentenversicherung stecken. Schon vor zehn Jahren kam der Bund der Versicherten als deren Lobbyverband zu dem Ergebnis, dass private Rentenversicherungen sich erst lohnen, wen man ein Alter von mindestens 100 Jahren erreicht, und auch nur dann, wenn man seine Einzahlungen bis zum Auszahlungsbeginn durchhält. Das erreichen nämlich nicht einmal die Hälfte aller Abschlüsse. Dem Vorsitzenden des Bundes der Versicherten wurde schon damals gerichtlich bestätigt, dass er diese Versicherungen als legalen Betrug bezeichnen darf. Doch die Bürger scheint das auch heute kaum zu interessieren, denn noch immer ist diese Versicherung die von der Mehrheit bevorzugte Geldanlage. Da aber eine die BfA-Rente ergänzende Altersversorgung für viele Bürger noch immer eine große Bedeutung hat, sollte man einfach nach vorhandenen besseren Geldanlagen suchen. Die Mühe lohnt sich.                                                                                                                                                                                                               

15.07.2022          Taxonomie fürs Kapital
Die Taxonomie ist eine von der EU-Kommission erarbeitetes Regelwerk, das Richtlinien festlegt, welche Unternehmen, für Kapitalanleger als umweltverträgliche Geldanlage gelten können. Gegen die Meinung nahezu aller Fachleute wurden auch Unternehmen der Gas- wie der Atomwirtschaft diese Qualität zuerkannt – als ‚grüne Übergangslösung‘. Deutschland ist für die erste und Frankreich für die zweite Sorte verantwortlich.
nennt sich ein ‚Ökosiegel‘ das die EU-Kommission zum Jahreswechsel vorgestellt hat. Nach seinen Kriterien sollen vor allem Projekte für die Klimawende gefördert werden. Die dazu benötigten Projektkosten werden in den nächsten 30 Jahren auf 100 bis 150 Billionen! US Dollar geschätzt. Das Ökosiegel bestätigt allerdings auch, dass Atom- und Erdgaskraftwerke ‚als Übergangstechnologien‘ grün eingestuft werden – objektiv eine völlig unverständliche Einordnung. Die Kommission hat sich mit dieser Unentschlossenheit wieder einmal ein Armutszeugnis ausgestellt, und das ausgerechnet mit einer deutschen Präsidentin. Einige EU-Mitglieder setzen nämlich auf diese Technologien, da sie den zeitigen Umstieg versäumt haben, darunter zum Unglück das einflussreiche Frankreich. Da die Internationale Standardorganisation (ISO) im Dezember 2021 die Atomenergie (wegen der damit verbundenen Finanzrisiken) und das Erdgas (sofern ohne die teure Kohlenstoffverbringung) aus der Liste nachhaltiger Anlagen ausgeschlossen hat, wird die Entscheidung weltweit Bedeutung haben. Ohne eine gemeinsame Taxonomie von ISO und EU droht nämlich eine Abwärtsspirale im internationalen Wettbewerb um Taxonomien für nachhaltige Finanzierungen. 
 Frau Nina Treu, Mitgründerin des Konzeptwerk Neue Ökonomie, hat dazu eine kompetente und überzeugende Meinung: Eine echte grüne Taxonomie muss sich an Umwelt- und Klimazielen wie der 1,5 Grad Grenze orientieren. Das bedeutet aber den sozial-ökologischen Umbau unseres Wirtschafssystems. Und das ist nur möglich mit der Fertigung von lebensnotwendigen Produkten, die eine Senkung des Gesamtenergieverbrauchs zu Folge haben. Das bedeutet für mich, dass solche Produkte gefördert, alle anderen aber nach ihrem Gesamt-CO2-Ausstoss bewertet und bepreist werden sollten. Der noch immer herrschende Kapitalismus nach dem Motto ‚Wachstum bringt Wohlstand‘ ist kein Weg dahin, weil für ihn die Gewinnmaximierung oberste Priorität hat. Die Entscheidung der EU hat gezeigt, dass unsere Politiker das noch immer nicht verstanden haben, teilweise wohl auch nicht verstehen wollen, weil Ihnen das Hemd (das eigene Wohlergehen) näher ist als der Rock (die Interessen der Gemeinschaft).

10.07.2022          Provisionen im Finanzvertrieb
  Schon mehrfach gab es in Deutschland Initiativen, die von den Verkäufern beim Verkauf von Finanzprodukten verlangten/eingerechneten Provisionen zu verbieten, wie schon in anderen Ländern. Jetzt macht die EU durch ihre Finanzmarktkommissarin diesen Vorschlag für die gesamte EU. Der Aufschrei der betroffenen Banken und sonstigen Finanzdienstleistern ist riesig. Und natürlich laufen die Lobbyisten dazu gerade zur Höchstform auf. Ihre in Deutschland bisher erfolgreiche Arbeit zur Verhinderung derartiger Gesetze setzt die nach dem Lobbyregister des Deutschen Bundestages finanziell stärkste Gruppe jetzt auch in der EU ein. Das Hauptargument der Verkäufer lautet: Wenn Provisionen im Finanzvertrieb wegfallen, wird alternativ die Honorarberatung eingeführt und diese können sich nicht alle Menschen leisten. Daher würde eine Beratungslücke entstehen. Das ist jedoch schlicht falsch. Wie ich bereits in meinen Büchern erläutert habe (sh. im Thema Geld) gibt es de facto heute keine Beratung in Banken (und erst recht keine kostenlose Beratung), sondern nur einen reinen Produktverkauf, und meist sind es sogar nur die eigenen Produkte. Sie bedeuten für die Banken und Finanzvertriebe lukratives Geschäft. Richtige Beratung gibt es nur noch für finanzielle Großkunden. Dem normalen Kunden sitzt ein normaler Verkäufer ohne Fachwissen gegenüber. Ich hoffe daher, dass die EU mit ihrem Vorschlag erfolgreich ist. Ein Provisionsverbot ist schon lange auch in Deutschland fällig. Minister Lindner soll sich allerdings bereits in einem Schreiben an die EU-Kommission gegen ein Provisionsverbot ausgesprochen haben, ohne Absprache mit den Koalitionspartnern. Hoffentlich erhält er vom Bundeskanzler eine Abmahnung für dieses ziemlich miese Verhalten. 

01.08.2022          Das “grüne” Geld der EU 
 
Im Rahmen neuer EU-Regelungen (Mifid II genannt) müssen Finanzinstitute und Vermögenverwalter bei ihrer Beratung künftig die Meinung der Kunden zu nachhaltigen Geldanlagen abfragen. Angesichts der Probleme, die der Klimawandel für Wirtschaft und Gesellschaft bringt, ist das eine gute Absicht. Doch ihre Umsetzung wird in der Praxis eher scheitern. Das beginnt schon im Ansatz mit der von der EU ausgearbeiteten Taxonomie, die klimafreundliche Wirtschafszweige aufzeigen soll und wo sich (‚für eine Übergangszeit‘) sogar Atom- und Gasunternehmen finden. Es geht weiter mit der Auslegung des Begriffs ESG (aus dem Englischen für Environmental, Social, Governance), der sich für nachhaltige Geldanlagen eingebürgert hat. Er wird zu oft nach dem jeweiligen Bedarf ausgelegt. Fachleute stellen fest, dass nahezu jedes Unternehmen in eines der Raster passt, die sich der jeweilige Berater aussucht. Ich habe diese Problematik in meinen beiden Büchern ausführlich erläutert. Die nächste Hürde ist die Qualität der Berater, über die ich dort ebenfalls informiert habe. Seitdem auch bei den Banken allein zählt, was an der Beratung verdient wird, wurde es dort zum wichtigsten Kriterium. Warum sollte sich daran etwas ändern, zumal der Berater sich erst intensiv mit den ESG-Bedingungen beschäftigen müsste. Ein gewisser Trost ist es, dass die Investitionen in grünes Geld, was immer man auch dafür hält, sich nach fast dreißig Jahren im Schattendasein in den letzten Jahren immerhin sprunghaft entwickelt haben auf fast 17 % aller Geldanlagen – aber wohl eher, weil die Anleger sich dort künftig bessere Renditen erhoffen. Seien wir dennoch optimistisch. Es ist vielleicht ein winziger aber immerhin ein Schritt in Richtung der dringend notwendigen wirtschaftlichen Transformation zur Klimaneutralität. 

16.11.2021          Nachhaltige Geldanlage – Fair-Finance Week
Kürzlich fand zum achten Mal diese Veranstaltung statt. Für mich, der vor 30 Jahren das wohl erste deutsche Unternehmen zur Finanzierung ausschließlich sogenannter grüner Geldanlagen gegründet hat, eine Gelegenheit zum Blick zurück. Wir Deutschen waren damals und sind zum großen Teil auch heute noch Nachzügler. Außerdem hat sich heute das ökologische ganz richtig auf ein ESG-Investment hin entwickelt: Environment/ Umwelt, Social/sozialverträglich, Governance/ Sozialpartnerschaft. Das bedeutet natürlich eine stärkere Diverzifizierung und damit für den Geldanleger schwierigere Beurteilung der Geldanlagen. Auch wenn jetzt sogar die EU dazu Kriterien entwickelt und ein neuer International Sustainability Board (ISSB) dafür Standards finden soll. Das Problem wird bleiben, weil die meisten Finanzprodukte die Zukunft abbilden, sodass sie für Verkäufer und Käufer in der Regel verschieden beurteilt werden. Und das gilt auch für die Beurteilung von ESG-Kriterien. Denn naturgemäß sieht der Verkäufer sein Produkt regelmäßig sicher und ertragreich. Dennoch können gewisse Standards eine Hilfe sein, schon weil heute viele dieser Produkte ‚grün geredet‘ werden. Was stellte schon der US-Nachhaltigkeitsexperte fest: Nahezu jedes Unternehmen passt in irgendeinen ESG-Fonds.

12.9.2021     Arero Weltfonds – gut und erfolgreich
Diesen seit 2008 bestehenden offenen Wertpapierfonds habe ich in meinem Buch ‘Geldanlage kurz und gut’  als einzigen außerhalb der von mir bevorzugten Indexfonds empfohlen. Er hat gerade seine Wertentwicklung zum 1.9.2921 veröffentlicht: 150% seit Auflegung, das sind durchschnittlich 7,3 % jährlich. ARERO steht    für Aktien, REnten ROhstoffe. Es ist ein weltweit anlegender Indexfonds, der von einem Mannheimer Wirtschaftsprofessor vor 11 Jahren nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gegründet wurde. Zweimal jährlich werden die Anteile: Immer Aktien (60 %), Renten/Anleihen (25 %) und Rohstoffe (15 %) in sich neu gewichtet.  Die Indizes setzen sich wie folgt zusammen (Ein Index ist die Zusammenfassung mehrerer Aktien mit bestimmten gemeinsamen Komponenten. Ein Fonds, der die Gelder nur in Aktien, die in einem bestimmten Index zusammengefasst sind, und dort mit ihrem jeweiligen finanziellen Wert, anlegt, nennt sich Indexfonds. Die vom Arero ausgewählten Indexfonds sind die jeweils bedeutendsten in Ihrem jeweiligen Bereich): Für Aktien: MSCI Europa (15 Länder), MSCI Nordamerika ( 2 Länder), MSCI Pazifik (5 Länder), MSCI Schwellenländer (21 Länder), für Renten/Anleihen: BOXX Euro Sovereign (über 200 Staatsanleihen unterschiedlicher Laufzeiten aus etwa 10 Ländern).  Für Rohstoffe: Bloomberg Commodity Index Total Return 3 Month Forward: ,Sogenannte Rohstoff-Futures (für  Energie (Erdöl, Heizöl, Normalbenzin und Erdgas),Edelmetalle (Gold und Silber),Industriemetalle (Nickel, Kupfer, Zink und Aluminium), Agrarrohstoffe und Lebendvieh (Kaffee, Baumwolle, Schweinehälften, Lebendrind, Mais, Sojabohnen, Sojaöl, Sojabohnenmehl, Zucker und Weizen). Keine Ahnung, in welcher Zusammenstellung sie einfließen, bei einem Fondsvolumen von inzwischen fast 1,5 Mrd. dürften dort schon über 200 Mio Euro angelegt sein. Vorteile des Fonds: Jährliche Durchschnittsrendite seit Auflegung (2008) über 7 %, Kostenpauschale von 0,5 % pro Jahr liegt am unteren Ende, kein Ausgabeaufschlag, keine erfolgsbezogene Vergütung (Performance Fee), transparente Fondsbestandteile.   Nachteilig ist seine Anlage in Rohstoffen, eben auch in Lebensmittel, und sein Sitz in Luxemburg (wie bei den meisten Fonds), was mehr Sorgfalt bei der Steuererklärung bedeutet. Seit 6/2020 gibt es den Arero – nachhaltig (LU2114851830 / DWS26Y). Fondsvemögen derzeit € 100. Die Jahrespauschale beträgt hier 0,53 %, Sonst wird er gemanagt wie der bisherige Fonds, wobei die ESG-Kriterien (environmental, social, governance) eingearbeitet werden. Auf Seite 23 des Prospekts heißt es dazu ‘Die ESG-Leistung eines Emittenten wird unabhängig von seinem finanziellen Erfolg anhand verschiedener Merkmale bewertet. Diese Merkmale beziehen sich beispielsweise auf die folgenden Themen: Umwelt – Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt – Schutz der natürlichen Ressourcen, der Atmosphäre und der Küstengewässer – Eindämmung der Bodenverschlechterung und des Klimawandels – Vermeidung von Eingriffen in Ökosysteme und des Verlusts der Artenvielfalt Soziales – allgemeine Menschenrechte – Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit – zwingende Nichtdiskriminierung – Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz – faire Arbeitsbedingungen und angemessene Entlohnung Corporate Governance – Unternehmensleitsätze des International Corporate Governance Network – Prinzipien der Korruptionsbekämpfung gemäß UN Global Compact. Mindestens 90% des Portfoliobestands des Fonds wird über die ESG-Datenbank hinsichtlich nicht finanzieller Kriterien analysiert. Weitere Informationen zur Funktionsweise der ESG-Anlagemethodik, zu ihrer Integration in den Anlageprozess, zu den Auswahlkriterien sowie zu unseren ESG-bezogenen Richtlinien können auf unserer Website www.dws.com/loesungen/esg abgerufen werden.’ Die genannte Webseite ist toll gemacht, doch inwieweit das alles tatsächlich in die Anlageauswahl einfließt, kann wohl kein Außenstehender nachvollziehen und erst recht nicht kontrollieren. Das auch vom Fonds u.a. genutzte ‘Best of Class’ Prinzip, das ich in meinem Buch (s. 49) anführe, ist ein Beispiel dafür. 30.6.2021          Grüne Aktien ?   Der US-Finanzdienstleister Hannon Armstrong Sustainable Infrastructure Capital bezeichnet sich als das erste börsennotierte Unternehmen in den USA, das sich ausschließlich auf Investitionen in Klimalösungen konzentriert. Dazu wird in Wind- und Solaranlagen, energieeffizienten Immobilien, Infrastukturobjekte und andere als ökologisch zu bezeichnende Vorhaben investiert. Damit ist es eine Art Real Estate Investment Trust (REIT), eine spezialisierte Form der Immobiliengesellschaft. Interessant, weil ich sogenannten klimaaktiven Unternehmen eine stärkere Wertentwicklung zutraue. Die Aktien des Unternehmens (derzeit/5/2022 ca. € 36), deren Kurs sich in den etwa zehn Jahren seit der Gründung nahezu verdoppelt hat, werden auch an deutschen Börsen gehandelt. Da es sich wohl um ein seriöses Unternehmen handelt, dürfte es von der Klimakrise profitieren. Der Jahresbericht liegt allerdings nur in Englisch vor, so dass ich die Bilanzzahlen nicht mit den hier üblichen vergleichen kann. Daher sollte man vor einem Kauf nochmal gründlich recherchieren.