Was ist Klimawandel
Gibt es den Klimawandel ? (30.06.2021)
Und wenn ja, ist er eine ernste Gefahr für die Menschheit? Um das beurteilen zu können, sind einige Informationen notwendig. Wichtigste unabhängige wissenschaftliche Quelle dazu ist der Weltklimarat. Er wurde als Intergovernmental Panel on Climate Change ( IPCC) 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gegründet, um für politische Entscheidungsträger den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zusammenzufassen. Der Sitz des IPCC-Sekretariats ist Genf. Mitglieder sind 195 Regierungen. Mehr als 120 Organisationen sind als Beobachter registriert. Die Sachstandsberichte des Weltklimarats gelten in der Wissenschaft als glaubwürdigste und fundierteste Darstellung bezüglich des naturwissenschaftlichen, technischen und sozioökonomischen Forschungsstandes über das Klima und seine Veränderungen sowie über Möglichkeiten des Umgangs damit. Sie werden nicht nur von allen großen US-amerikanischen wissenschaftlichen Gesellschaften sondern auch von den nationalen Institutionen der Wissenschaften vieler Staaten wie Frankreich, Russland, Deutschland, Japan, Italien, Kanada, China und Brasilien und England bestätigt. Der IPCC wurde 2007, gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten eAl Gore mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Der IPCC hält es schon in seinem 2014/2015 erschienenen fünften Sachstandsbericht für extrem wahrscheinlich, dass die Menschen mehr als 50 Prozent der 1951–2010 beobachteten Erwärmung verursacht haben. Nach der besten Schätzung stimmt der menschliche Einfluss auf die Erwärmung in etwa mit der insgesamt beobachteten Erwärmung während dieses Zeitraums überein. Eine Analyse von 2014 beziffert die Wahrscheinlichkeit, dass der in den letzten 60 Jahren registrierte Anstieg der Globaltemperatur ohne anthropogene Treibhausgas-Emissionen ähnlich hoch ausgefallen wäre, mit lediglich 0,001 %. Mehrere Studien stellen übereinstimmend fest, dass im Unterschied zu vorindustriellen Klimaschwankungen der aktuelle Erwärmungsprozess gleichzeitig auf allen Kontinenten auftritt, in seiner rapiden Entwicklung von keiner Klimaveränderung der letzten zweitausend Jahre übertroffen wird und wahrscheinlich auch ohne vergleichbares Beispiel in der jüngeren Erdgeschichte ist. Eine detaillierte Auswertung paläoklimatologischer Datenreihen erbrachte das Resultat, dass die im bisherigen 21. Jahrhundert stattgefundene Erwärmung die Temperaturwerte des Holozänen Klimaoptimums (vor etwa 8000 bis 6000 Jahren) mit hoher Wahrscheinlichkeit übertrifft. Der sich voraussichtlich in den nächsten Jahrzehnten weiter verstärkende Klimawandel besitzt das Potential, neben gravierenden Umweltveränderungen weltweite Konflikte und in erheblichem Ausmaß einsetzende Migrationsbewegungen auszulösen („Klima“- bzw. „Umweltflucht“). Ein wesentlicher Aspekt der gegenwärtigen Entwicklung ist der Klimaschutz der übergeordnete Begriff für jene Maßnahmen, die die absehbaren Folgen der globalen Erwärmung abschwächen und nach Möglichkeit verhindern sollen. Als primäre Aufgabe gilt hierbei die nachhaltige und rasche Reduzierung der anthropogenen CO2-Emissionen. Der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) Petteri Taalas erklärte Ende 2018, „dass wir die erste Generation sind, die den Klimawandel vollauf versteht, und die letzte Generation, die in der Lage ist, etwas dagegen zu tun“. In seinem letzten Bericht von 2021 untermauert der IPCC nochmal seine Folgerungen: Der Meeresspiegelanstieg im Zeitraum von 1901 bis 2010 betrug 19 ± 2 cm. Es ist wahrscheinlich, dass der Anstieg sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts beschleunigt hat; von 1993 bis 2010 betrug der Anstieg sehr wahrscheinlich 3,2 mm/Jahr. Die aktuelle Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre ist die höchste seit 800.000 Jahren. Durch menschliche Aktivitäten wurden seit 1750 555 Milliarden Tonnen Kohlenstoff freigesetzt; im Vergleich zur vor-industriellen Konzentration hat der Gehalt an Kohlendioxid um 40 % zugenommen. Die Geschwindigkeit des Anstiegs der Konzentration der Treibhausgase im 20. Jahrhundert war mit hoher Wahrscheinlichkeit die höchste der vergangenen 22.000 Jahre. 155 Milliarden Tonnen des freigesetzten Kohlenstoffs wurden vom Ozean aufgenommen Die Ausdehnung des arktischen Meereises im Sommer ging sehr wahrscheinlich um 9,4 bis 13,6 Prozent pro Jahrzehnt zurück, das entspricht 730.000 bis 1.070.000 km². Die nordpolare Schneedecke ging seit Mitte des 20. Jahrhunderts zurück. Die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche ist von 1880 bis 2012 um 0,85 °C angestiegen. Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig: Die Atmosphäre und der Ozean sind wärmer geworden, Schnee und Eis sind zurückgegangen, der Meeresspiegel und die Konzentration an Kohlendioxid in der Atmosphäre sind angestiegen. Veränderungen mit der Stärke seit den 1950er Jahren sind auf Zeitskalen von Jahrzehnten bis Jahrtausenden noch nicht aufgetreten. Es ist wahrscheinlich, dass auf der Nordhalbkugel der Zeitraum von 1983 bis 2013 die wärmste 30-Jahre-Periode der letzten 1400 Jahre war. Extreme Wetterereignisse wie Hitzeperioden sind sehr wahrscheinlich häufiger und länger andauernd geworden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Ozeane zwischen 1971 und 2010 90 % der zusätzlichen Energie durch die globale Erwärmung aufgenommen haben. Am stärksten erwärmten sich die Schichten nahe der Wasseroberfläche. In den oberen 75 Metern stieg die Temperatur von 1971 bis 2010 um durchschnittlich 0,11 °C pro Jahrzehnt an. Nahezu sicher erwärmten sich die oberen 700 Meter von 1971 bis 2010. Es wird angenommen, dass der grönländische Eisschild und der antarktische Eisschild in den beiden letzten Jahrzehnten Masse verloren haben. Der Massenverlust betrug von 2002 bis 2011 beim grönländischen Eisschild 215 Milliarden Tonnen/Jahr, beim antarktischen Eisschild 147 Milliarden Tonnen/Jahr. Die Gletscher der Erde verloren sehr wahrscheinlich von 1993 bis 2009 275 Milliarden Tonnen Eis/Jahr.
13.12.2021 CO2 Bilanz entscheidet Klimawende
Wenn wir wissen, welche Produkte und welches Verhalten (Handlungen) einen bestimmten CO2-Ausstoß verursachen, können wir errechnen, welchen Preis wir dafür zahlen müssen, um damit die Investitionen zu tätigen, die eine zum Überleben der Menschheit notwendige Klimaerwärmung auf 1,5 Grad sicherstellen. Für weltweit die meisten Menschen ist das nicht besonders schwierig, da sie schon heute so wenig CO2 verursachen, dass sie auch in 10 Jahren nicht einmal 1,0 Grad erreichen werden. Und auch in den entwickelten Ländern verbraucht das jeweils untere Drittel nicht übermäßig mehr. Andererseits steigt der Verbrauch mit der Wohlhabenheit der zwei Drittel von uns. Die seriöse NGO Oxfam hat errechnet, dass im Jahr 2030 die Reichsten 1 % für 16 % der gesamten Emissionen verantwortlich sein werden. Die Lösung des Problems kann also nur darin liegen, dass wir den CO2-Ausstoß für alle unsere Produkte und Handlungen errechnen. Dann ermitteln wir, was wir investieren müssen, um das Klimaziel zu erreichen. Die beiden Größen vergleichen wir und rechnen dann aus, was jedes Produkt bzw. Handlung entsprechend ihrem höheren bzw. niedrigeren Co2-Ausstoß kosten muss, um das Gleichgewicht mit den notwendigen Investitionen herzustellen. Als Ergebnis dieser aufwendigen Rechnung wird vereinfacht gesagt der Preisunterschied eines SUV gegenüber einem Kleinwagen höher sein als bisher. Die Ergebnisse werden natürlich Rücksicht nehmen auf Grundbedürfnisse, wie Essen, Wohnen, Grundbekleidung und Mobilität, die Abschläge erhalten müssen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre bereits eine gute Grundlage. Das Ganze wird uns zwar erheblich mehr belasten als die Menschen in der zweiten oder gar dritten Welt. Das ist aber zwingend notwendig, gerecht, nach dem Verursacherprinzip auch gerechtfertigt und kann sogar helfen, unsere Lebensqualität zu verbessern.
Der einzige Knackpunkt sind wir selbst, die wir bekanntlich seit Jahren wie immer dickere Maden in immer besser schmeckendem Speck leben. Und für zu Viele von uns sind inzwischen SUV, Netflix und Smartphone wichtiger als das eigentliche Erleben des Lebens. Und das gilt ähnlich für unsere Politiker. Sie wollen zu gerne an der Macht bleiben und tun daher, was ihre Wiederwahl absichert.
Den obigen Beitrag habe ich an das Bundesumweltamt mit der Bitte um Prüfung geschickt und in 12/2021 folgende Antwort erhalten: ‚Nach Rücksprache mit mehreren Fachgebieten können wir Ihnen ……folgendes mitteilen: Grundsätzlich ist Ihr Vorschlag plausibel. Eine Detail-Prüfung Ihrer Formulierungen können wir als Umweltbundesamt jedoch nicht durchführen.‘