Sozial und Gerecht
Sozial und Gerecht
Mehr soziale Gerechtigkeit beschäftigt vor allem die entwickelten Länder seit langem, da vor allem dort eine unglaublich hohe Zusammenballung des Kapitals entstanden ist.. Die zehn wohlhabendsten Menschen weltweit verfügen über 150 Billionen (1500 mal 1 Mrd.) US$. Ähnlich sind die Verhältisse auch bei uns, Die sich auch bei uns ständig vergrößernde Schere zwischen arm und reich in der Gesellschaft führt zu immer stärkeren Spannungen und wird inzwischen auch von der Mehrheit in unserem Land als schwerwiegend ungerecht empfunden. Und das ist nicht so sehr der besonderen Tüchtigkeit, Clevernis oder Erbschaften zu verdanken, sondern den Staatsführungen, die es versäumt haben, Kapitalgewinne gerecht zu versteuern. Sie haben einen Großteil ihrer Verteilungsmacht an die keinerlei Wahl unterworfenen Kapital- und Finanzmärkte abgegeben. Da seit langem erwiesen ist, dass die Gewinne aus Kapital wesentlich höher sind als die aus Arbeit, ist das Ergebnis eine ständig wachsende Ungleichheit auch in den entwickelten Staaten. Da das Kapital nach Möglichkeiten seiner Vermehrung sucht und diese oft in der Spekulation mit dem Geld besteht, führt das zu den berüchtigten Finanzkrisen, die letztlich von allen Bürgern durchgestanden werden müssen und die Spekulanten außen vor läßt. Das hat kürzlich der Architekt, Publizist und emerit. Prof. Guenther Moewes in einem Gastkommentar einer Tageszeitung gut erläutert, indem er sich mit der Vermeidbarkeit von Finanzkrisen beschäftigt. Ursache von Finanzkrisen sind sind danach nicht in erster Linie „Gier“ und „böse Banker“, sondern vielmehr die exponentielle Überentwicklung des privaten Verleih- und Spekulationskapitals, durch die eine Überschuldung erst ausgelöst werde. Staatsverschuldung und Finanzkrisen können deshalb grundsätzlich nur eingedämmt werden, indem die privaten Großvermögen reduziert werden. Andernfalls kann auch die Überschuldung nicht zurückgeführt werden und aller Abbau von Staatsschulden bliebe immer nur schuldeninternes Umwälzen auf Unternehmen und Haushalte. Staatspolitisch würden wir zu einer Plutokratie, einer Herrschaft der Reichen. Moderner gefaßt nennen wir es Feudaldemokratie.